NVL Typ-2-Diabetes (2023)

Informationen zur aktuellen Version

Die Überarbeitung der NVL Typ-2-Diabetes erfolgt modular. Die Version 3 der NVL Typ-2-Diabetes beinhaltet folgende Kapitel:

1 Epidemiologie

2 Partizipative Entscheidungsfindung (PEF) und Teilhabe in allen relevanten Lebensbereichen

3 Screening und erhöhtes Diabetesrisiko

4 Diagnostik

5 Medikamentöse Therapie des Glukosestoffwechsels

Sie ist Teil eines späteren Gesamtdokumentes. Weitere Themen werden im Rahmen der nächsten Versionen bearbeitet und veröffentlicht.

In der 2. Auflage der NVL Typ-2-Diabetes 30867 waren die Kapitel Partizipative Entscheidungsfindung (PEF) und Teilhabe in allen relevanten Lebensbereichen und Medikamentöse Therapie des Glukosestoffwechsels veröffentlicht worden. Während der Vorbereitung der Version 3 hat die Leitliniengruppe diese Kapitel überprüft und bestätigt. Anpassungen, die sich aus der Prüfung ergeben haben, sind im Anhang des Leitlinienreports zu finden 32833.

Was gibt es Neues?

Im Rahmen der Aktualisierung der Kapitel zu den Themenbereichen Epidemiologie und Diagnostik wurde die Aktualität aller entsprechenden Empfehlungen der vorherigen NVL überprüft 30867, 23863, 24738, 26174, 25602, 24679.

Das Kapitel Epidemiologie wurde grundlegend überarbeitet. Es erfolgte eine gezielte Suche nach epidemiologischen Daten aus dem deutschen Versorgungskontext, deren Aussagekraft und mögliche Verzerrungen kritisch diskutiert wurden.

Die Aktualität der Empfehlungen des Kapitels Partizipative Entscheidungsfindung (PEF) und Teilhabe in allen relevanten Lebensbereichen aus der 2. Auflage der NVL Typ-2-Diabetes 30867 wurde durch die Leitliniengruppe bestätigt. Hier erfolgten lediglich redaktionell strukturelle Anpassungen, um der aktuellen NVL-Methodik zu entsprechen.

Im neu erstellten Kapitel Screening und erhöhtes Diabetesrisiko setzt sich die Leitliniengruppe mit dem übergeordneten Ziel des Screenings und der Diagnostik auseinander und beschreibt das Vorgehen bei Menschen mit erhöhtem Diabetesrisiko. Grundlage der Empfehlungen bildete eine strukturierte Recherche nach aggregierter Evidenz.

Das Kapitel Diagnostik wurde auf Basis der 1. Auflage der NVL Therapie des Typ-2-Diabetes von 2014 neu erstellt 23863. Anders als im bisherigen Diagnose-Algorithmus fordert die Leitliniengruppe zwei Laborwerte im pathologischen Bereich, um die Diagnose Diabetes zu bestätigen. Leitend ist dabei das prioritäre Ziel, durch eine Kombination von unterschiedlichen Messwerten deren jeweilige Limitationen auszugleichen und so das Risiko für Über- und Unterdiagnostik zu reduzieren. Divergierende Positionen der Fachgesellschaften zu den verschiedenen Laborparametern, der Indikation für und dem Umfang der Diagnostik sind im Hintergrundtext der Leitlinie dargestellt. In neuen Empfehlungen geht die Leitliniengruppe auf die Kommunikation der Diagnose, das Vorgehen bei symptomatischen Personen und die Überprüfung der Diagnose im Verlauf ein.

Die Empfehlungen zu den Screeningintervallen und -untersuchungen auf Folge- und Begleiterkrankungen wurden unter Berücksichtigung der vorliegenden Evidenz diskutiert. Das zuvor jährliche Screening auf eine diabetische Neuropathie für alle Menschen mit Diabetes, wird nun risikoadaptiert alle ein bis zwei Jahre empfohlen. Aus pathophysiologischen Überlegungen empfiehlt die Leitliniengruppe, zur neurologischen Testung im Screening mindestens einen Großfasertest und einen Kleinfasertest zu kombinieren. Für die Prüfung des Achillessehnenreflexes sieht sie wegen der hohen Variabilität bzw. geringen Zuverlässigkeit aus ihrer klinischen Erfahrung keinen Stellenwert in diesem geforderten „Minimalprogramm“ mehr. Zur Einschätzung des Risikos und der risikoadaptierten Wahl des Screeningintervalls auf Fußläsionen soll neben der diabetischen sensomotorischen Polyneuropathie nun auch eine eventuell bestehende pAVK mit herangezogen werden.

Die Leitliniengruppe bestätigt die Gültigkeit der Empfehlungen, Abbildungen und Tabellen aus dem Kapitel Medikamentöse Therapie des Glukosestoffwechsels aus der 2. Auflage der NVL Typ-2-Diabetes aus 2021 30867. Neue Literatur stützt die bisherigen Empfehlungen und wird ergänzend im Hintergrundtext dargestellt (siehe auch Anhang 3 Formale Prüfung der bestehenden Empfehlungen im Leitlinienreport 32833). Nach Einschätzung der Leitliniengruppe hat die Literatur keinen ändernden Einfluss auf die Algorithmen und Empfehlungen des Kapitels.

Übersicht noch ausstehender Themen (Änderungen vorbehalten)

  • Definition
  • Nicht-medikamentöse Therapie, z. B.:
    • Schulung
    • Gewichtsmanagement
    • Ernährungstherapie
    • Körperliche Aktivität durch strukturierte Bewegungsprogramme
  • Folge- und Begleiterkrankungen, diabetische Erkrankungen, z. B.:
    • Diabetisches Fußsyndrom
    • Neuropathie
    • Netzhautkomplikationen
    • Nierenerkrankungen und Begleitstörungen
    • Kardiovaskuläre Erkrankungen
    • Psychische Symptome und Störungen
  • Therapieplanung/Monitoring
  • Versorgungskoordination
  • Rehabilitation
  • Weitere, unter anderem:
    • Hypoglykämie
    • Akute hyperglykämische Entgleisungen
    • Perioperatives Management
NVL Typ-2-Diabetes, Version 3.0, 2023

NVL Typ-2-Diabetes – Weitere Formate

Bitte beachten Sie, dass nur die unter www.leitlinien.de enthaltenen Dokumente des Programms für Nationale VersorgungsLeitlinien durch die Träger des NVL-Programms autorisiert und damit gültig sind. Bei NVL-Dokumenten, die Sie von anderen Webseiten beziehen, übernehmen wir keine Verantwortung für deren Gültigkeit.

Die jeweiligen Archive der verschiedenen Nationalen VersorgungsLeitlinien zum Thema Diabetes:

Hinweise und Kommentare

Sie haben Hinweise und Kommentare zu unserem Internetangebot?

Wird geladen
zuletzt verändert: 08.06.2023 | 09:58 Uhr