Chronische Herzinsuffizienz

Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) Chronische Herzinsuffizienz, 3. Auflage

Für die 3. Auflage der NVL Chronische Herzinsuffizienz wurden u. a. die Inhalte der Kapitel zu Diagnostik, Therapieplanung, nicht-medikamentöser Therapie, Komorbiditäten, akuter Dekompensation, Rehabilitation und Palliativversorgung komplett überarbeitet. Die Inhalte der bereits 2017 aktualisierten Kapitel zur medikamentösen und invasiven Therapie sowie zur Versorgungskoordination wurden geprüft und bestätigt. Im September 2021 wurde aufgrund aktueller Entwicklungen ein neuer Abschnitt im Kapitel Medikamentöse Therapie eingefügt (3. Auflage, Version 3).

Publiziert: 22. Oktober 2019
Gültig bis: 22. Oktober 2024

Öffentlichen Konsultation: Version 4

Die Version 4 der Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) Chronische Herzinsuffizienz stand bis zum 08. September 2023 zur öffentlichen Konsultation bereit. Aktuell werden die eingegangenen Kommentare gesichtet und im Expertenkreis diskutiert. 

Herzinsuffizienz

Dokumente zur 3. Auflage


NVL Chronische Herzinsuffizienz (3. Auflage): Was ist wichtig? Was ist neu?

Das Wichtigste der 3. Auflage im Überblick.

Wenn nach Anamnese und Labordiagnostik der Verdacht auf Herzinsuffizienz besteht, soll eine transthorakale Echokardiographie durchgeführt werden. Aufwändige, vor allem invasive Diagnostik soll nur erfolgen, wenn sich daraus auch therapeutische Konsequenzen ergeben können.

→ mehr zu diesem Thema ...

Patient*innen mit reduzierter Auswurffraktion sollen ACE-Hemmer bzw. Sartane, Betablocker und bei mangelnder Symptomkontrolle Mineralokortikoidrezeptor-Antagonisten erhalten; bei Ödemen sind Diuretika angezeigt. SGLT-2-Inhibitoren oder Sacubitril/Valsartan sollen angeboten werden, wenn die korrekt eingestellte Basismedikation Beschwerden nicht ausreichend lindert.

→ mehr zu diesem Thema ...

Es ist nicht belegt, dass Patient*innen mit einem BMI bis 35 durch Gewichtsabnahme ihre Prognose verbessern. Tabakabstinenz scheint hingegen einen starken prognostischen Effekt zu haben.

→ mehr zu diesem Thema ...

Patient*innen mit chronischer Herzinsuffizienz soll empfohlen werden, körperlich aktiv zu sein. Vor allem langfristige strukturierte Trainingsinterventionen scheinen mit prognostischen Vorteilen verbunden zu sein. Sie sollen den Patient*innen empfohlen und ggf. auch vermittelt werden. 

→ mehr zu diesem Thema ...

Für Patient*innen mit LVEF ≥ 45% konnte keine medikamentöse Therapie einen überzeugenden Nutzen zeigen. Daher steht bei diesen Patient*innen die Behandlung prognostisch relevanter Komorbiditäten im Vordergrund. Auch ein strukturiertes Training scheint vorteilhaft zu sein.

→ mehr zu diesem Thema ...

Nicht alle Patient*innen mit Herzinsuffizienz profitieren von der Implantation eines Defibrillators, CRT oder anderen Unterstützungssystems. Nach gründlicher Aufklärung soll darum gemeinsam der zu erwartende Nutzen gegen mögliche Nachteile abgewogen werden.

→ mehr zu diesem Thema ...

Alle Patient*innen mit Herzinsuffizienz sollen in ein strukturiertes Programm eingebunden werden. Patient*innen mit schlechter Prognose sollen intensiver betreut werden, z. B. durch die Einbindung spezialisierter Pflegekräfte, zusätzliche telefonische Betreuung oder Telemedizin.

→ mehr zu diesem Thema ...

Wichtige Änderungen in der 3. Auflage.

Bei unspezifischen Symptomen wie Dyspnoe unklarer Ursache sollen BNP oder NT-proBNP bestimmt werden, um eine Herzinsuffizienz auszuschließen, wenn eine Überweisung zur Echokardiographie für den Patienten mit starken Belastungen verbunden wäre. Nicht empfohlen wird dagegen die Peptidwert-geleitete Therapie oder die routinemäßige Bestimmung in der ambulanten Verlaufskontrolle.

→ mehr zu diesem Thema ...

SGLT2-Inhibitoren werden zusätzlich empfohlen, wenn die korrekt eingestellte Basismedikation Beschwerden nicht ausreichend lindert – unabhängig davon, ob ein Diabetes vorliegt. Ob die Therapie intensiviert wird und ob dann eher SGLT2-Inhibitoren oder Sacubitril/Valsartan infrage kommen, soll nach Vorliegen von Begleiterkrankungen und Polypharmazie entschieden werden.

 → mehr zu diesem Thema ...

Patient*innen sollen regelmäßig nach ihrer Lebensqualität, psychosozialen Belastungen und psychischen bzw. psychosomatischen Erkrankungen gefragt werden, sodass bei Bedarf adäquat reagiert werden kann.

→ mehr zu diesem Thema ...

Bei mäßiger Niereninsuffizienz (eGFR ≥ 30 ml/min/1,73 m2) gelten die gleichen medikamentösen Empfehlungen wie bei Nierengesunden. 

Bei schwerer Niereninsuffizienz sollten in Absprache mit dem Nephrologen Titration und Dosierung angepasst werden und eine engmaschige Kontrolle von Elektrolythaushalt und Nierenfunktion erfolgen. 

→ mehr zu diesem Thema ...

Auch bei akuter Dekompensation hat eine strenge Flüssigkeitsbegrenzung auf unter 1,5 l/Tag keine Vorteile und wird nicht empfohlen. Es gelten die generellen Empfehlungen zum Salzkonsum (6 g/Tag).

→ mehr zu diesem Thema ...

Bei Ko- und Multimorbidität sollen die Therapien der Einzelerkrankungen nicht addiert werden. Stattdessen soll gemeinsam priorisiert werden, was Patient*innen als behandlungsbedürftig empfinden. Dazu gehört, diagnostische und therapeutische Interventionen, die die Situation der Patient*innen nicht verbessern, zu unterlassen.

→ mehr zu diesem Thema ...

Nicht nur nach Klinikaufenthalten aufgrund akuter Ereignisse wird bei Patient*innen mit Herzinsuffizienz die engmaschige multidisziplinäre Betreuung im Rahmen einer Reha empfohlen. Die Maßnahme kann stationär oder ambulant erfolgen.

→ mehr zu diesem Thema ...

Es sollen frühzeitig Gespräche zu möglichen Verläufen der Krankheit und zu Krisenszenarien angeboten werden. Außerdem sollen frühzeitig Symptome und Belastungen erfasst werden, die auf eine palliative Situation hindeuten.

→ mehr zu diesem Thema ...


Wichtiger Hinweis

Bitte beachten Sie, dass nur die unter www.leitlinien.de enthaltenen Dokumente des Programms für Nationale VersorgungsLeitlinien durch die Träger des NVL-Programms autorisiert und damit gültig sind. Bei NVL-Dokumenten, die Sie von anderen Webseiten beziehen, übernehmen wir keine Verantwortung für deren Gültigkeit.


Weitere Formate

Leitlinienreport

Leitlinienreport

Dokumentiert die spezifische Methodik und die verwendete Evidenz.
PDF herunterladen
Weitere Dokumente

Weitere Dokumente

Flyer und Foliensatz
Weiterlesen
Patientenblätter

Patientenblätter

Ergänzende Materialien zur Beratung der Patient*innen.
Weiterlesen
Patientenleitlinie

Patientenleitlinie

Übersetzt die ärztliche Leitlinie in eine allgemein verständliche Sprache.
Weiterlesen
Kurzinformationen

Kurzinformationen

Informiert Patient*innen einfach, kurz und mehrsprachig über die Erkrankung.
Weiterlesen
Archiv

Archiv

Das Archiv enthält abgelaufene, zurückgezogene Dokumente zur NVL Chronische Herzinsuffizienz.
Weiterlesen
Wird geladen
zuletzt verändert: 11.09.2023 | 09:23 Uhr