COPD – Warum Bewegung wichtig ist

copd-bewegung.jpg

Wer an COPD erkrankt ist, dem fällt das Atmen schwer. Körperliche Aktivität kann Atemnot lindern. Sie sorgt auch dafür, dass Sie belastbar und selbstständig bleiben. Deshalb empfehlen Fachleute allen Menschen mit COPD, sportlich aktiv zu sein. Auch wer wegen der Erkrankung oder des Alters körperlich eingeschränkt ist, hat Vorteile davon.

 

Empfehlung:

Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über körperliche Aktivität. Prüfen Sie gemeinsam, welche Form der Bewegung Ihre Behandlung unterstützen kann.

Warum ist Bewegung gut für mich?

Regelmäßige körperliche Aktivität ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Denn sie verbessert die Atemnot, die viele Menschen mit COPD belastet. Das zeigen gute Studien. Außerdem wirkt Bewegung auch gegen andere Erkrankungen, die oft mit einer COPD zusammen auftreten: zum Beispiel Herzschwäche oder Diabetes. Und sie sorgt dafür, dass der Körper belastbar bleibt, dass Sie im Alter beweglich bleiben und besser allein zurechtkommen.

Welche Sportart ist empfehlenswert?

Fachleute sind sich einig: Hauptsache, Sie sind körperlich aktiv, egal wie. Man weiß nicht, ob Wandern besser ist als Yoga oder Schwimmen besser als Tanzen. Am wichtigsten ist, dass Sie den Sport gern machen und dass Sie ihn auch problemlos ausüben können. Für Menschen mit geringen Beschwerden ist ein Ausdauertraining gut, beispielsweise Schwimmen, Fahrradfahren oder Nordic Walking. Wer durch die Krankheit oder das Alter schon Muskelkraft verloren hat, dem hilft ein zunächst leichtes Krafttraining, zum Beispiel an Geräten. Danach kann man einen Ausdauersport beginnen. Es gibt auch spezielle Angebote für Menschen, die körperlich bereits stark eingeschränkt sind, zum Beispiel eine begleitete häusliche Trainingstherapie. Dann finden die Übungen bei Ihnen zu Hause statt. 

Im Rahmen einer Rehabilitation kann man das alles gut einüben und beginnen. Anschließend können Sie im Rehasport (Lungensport) angeleitet daheim weitertrainieren. Das Programm ist auf die Bedürfnisse von Menschen mit Lungenerkrankungen abgestimmt (siehe etwa www.lungensport.org).

Worauf muss ich achten?

Besprechen Sie Ihr Bewegungsprogramm auf jeden Fall mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Beginnen Sie vorsichtig und steigern Sie die Anstrengung langsam.

  • Überanstrengen Sie sich nicht. Sie sollten beim Sport noch in ganzen Sätzen sprechen können.

  • Wärmen Sie sich zu Beginn jedes Trainings auf. 

  • Meiden Sie starke Hitze, zum Beispiel die Mittagshitze im Sommer. 

  • Haben Sie Ihr Notfall-Medikament immer dabei. 

  • Setzen Sie bei Bedarf die dosierte Lippenbremse ein. 

  • Trainieren Sie möglichst nicht alleine.

Dabei bleiben ist nicht einfach …

Viele kennen das: Man beginnt mit guten Vorsätzen ein Trainingsprogramm, doch dann fällt es schwer, regelmäßig dabei zu bleiben. Ein paar Tipps können Sie dabei unterstützen:

  • Wählen Sie einen Sport, der Ihnen Spaß macht. Es muss nicht immer das große Programm sein. 

  • Bauen Sie Aktivität in den Alltag ein: Gehen Sie kürzere Strecken zu Fuß oder fahren Sie Fahrrad.

  • Verteilen Sie Ihr Training auf mehrere Tage und kürzere Einheiten. So passt es gut in Ihren Alltag. 

  • Vielen macht Sport in der Gruppe mehr Spaß als allein, zum Beispiel beim Lungensport. 

August 2021, herausgegeben von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung

Mehr zum Thema

  • COPD – dauerhaft enge Atemwege

    Bei der Lungenkrankheit COPD sind die Atemwege ständig verengt. Das führt zu Atemnot oder Luftnot. Die Lungenbläschen dagegen überblähen wie kleine Ballons. Die Überblähung lässt sich nicht rückgängig machen. Die COPD ist nicht heilbar, aber behandelbar.

  • COPD – wenn sie sich verschlechtert

    Bei der Lungenkrankheit COPD kann sich der Gesundheitszustand akut verschlechtern und man bekommt Atemnot. Der Fachbegriff heißt Exazerbation. Diese Information gibt Hinweise zum Erkennen dieses Ernstfalls und zum Verhalten in dieser Situation.

  • COPD – Brauche ich besondere Impfungen?

    Infekte der Atemwege wie Grippe oder Lungenentzündung können die Erkrankung verschlechtern. Es gibt Impfungen, die vorbeugend dagegen wirken. Fachleute empfehlen sie Menschen mit COPD. In dieser Entscheidungshilfe lesen Sie mehr darüber.

  • COPD – Brauche ich Kortison?

    Bei COPD gibt es wirksame Medikamente, die das Atmen erleichtern. In bestimmten Situationen kann Kortison-Spray als zusätzlicher Wirkstoff in Frage kommen. In dieser Entscheidungshilfe lesen Sie mehr darüber.

  • COPD – Information für Angehörige

    Hier erhalten Angehörige von Menschen mit COPD Hinweise und Tipps, wie sie Erkrankten bei der Behandlung helfen und im Alltag unterstützen können.

  • COPD – Meine wichtigsten Medikamente

    Wer an COPD erkrankt ist, bekommt Atemwegs-erweiternde Medikamente zum Inhalieren. Es gibt Bedarfs-Medikamente und Langzeit-Medikamente. Die Mittel können nur richtig wirken, wenn Sie sie wie ärztlich verordnet anwenden.

  • COPD – Soll ich an einer Schulung teilnehmen?

    In einer Patientenschulung lernen Sie, wie man Medikamente richtig inhaliert oder wie man sich im Notfall verhält. Vieles können Sie dort auch praktisch üben.

  • COPD – Unterschiede bei Inhalier-Geräten

    Wer COPD hat, muss meist täglich inhalieren. Hierfür gibt es unterschiedliche Geräte. Lassen Sie sich erklären, welches für Sie geeignet ist und wie Sie es anwenden.

  • COPD – Warum Rauchstopp wichtig ist

    Rauchen ist schädlich für die Lunge. Am wichtigsten und wirksamsten ist es bei COPD, dass Sie mit dem Rauchen aufhören. Hier erfahren Sie, wo Sie Hilfe bekommen, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören wollen.

  • COPD – Was tun bei unbekanntem Inhalier-Gerät?

    Jedes Inhalier-Gerät ist anders anzuwenden. Den Gebrauch muss man erst lernen. Sprechen Sie daher sofort an, wenn Sie ein neues Gerät bekommen und lassen Sie sich zeigen, wie man es richtig benutzt.

  • COPD – Warum alltägliche und seelische Belastungen wichtig werden können

    Angststörungen, Depressionen oder andere seelische Erkrankungen können die COPD verschlimmern. Es gibt aber gute Möglichkeiten, Ihnen zu helfen.

Für diese Information haben wir die Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) COPD genutzt. Diese ist für Ärztinnen, Ärzte und andere medizinische Fachleute gedacht.

Wo Sie eine Selbsthilfeorganisation in Ihrer Nähe finden, erfahren Sie bei der NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen).

Internet www.nakos.de 
Telefon 030 31018960

    Dieses Patientenblatt ist Bestandteil der Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) COPD.

    Weiterführende Links

    Extras

    Checklisten

    Checklisten

    Wir bieten Orientierung im Gesundheitswesen und geben Antworten auf Fragen.
    Weiterlesen
    Wörterbuch

    Wörterbuch

    Hier erklären wir Fachbegriffe und gängige Abkürzungen allgemeinverständlich.
    Weiterlesen
    Leichte Sprache

    Leichte Sprache

    Hier finden Sie Krankheiten und Gesundheitsfragen in sehr einfacher Form erklärt.
    Weiterlesen
    Wird geladen